Wann platzt die Immobilienpreisblase?

Vor einigen Wochen haben wir in einem unserer Blogbeiträge die Frage gestellt. Wann fallen uns die gestiegen Preise für Baumaterial auf die Füße? – Inflation 2.0.

Heute gehen wir diesem Thema noch etwas näher und betrachten die seit Jahren immer stärker steigenden Immobilienpreise. In den großen Städten werden die Wohnungen und Häuser für viele Menschen unbezahlbar und bleiben ein teurer Traum. Dieser Trend hat aber auch den ländlichen Raum erfasst. Laut Statistischem Bundesamt mussten Käufer 2021 im Schnitt für Wohnungen und Häuser 11 Prozent mehr auf den Tisch legen. Im vierten Quartal legten die Preise für Wohnimmobilien mit 12,2 Prozent so kräftig wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr zu.

Die steigende Inflation und die Angst vor steigenden Zinsen begünstigen die immer neuen Rekordpreise für Immobilien. Die Deutschen flüchten durch den Wunsch nach eigenen Immobilen in „Betongold“ und der Radius um die urbanen Zentren wird immer größer. So sind die Preise gerade in dünn besiedelten ländlichen Gebieten im Schlussquartal 2021 mit einem Plus von 15,9 Prozent besonders stark gestiegen, so das Bundesamt.

In den Städten München, Frankfurt und Hamburg waren die Preise pro Quadratmeter am teuersten. In der bayerischen Landeshauptstadt mussten durchschnittlich 9732 Euro pro Quadratmeter für eine Bestandswohnung bezahlt werden und damit noch einmal deutlich mehr als die 6586 Euro in Frankfurt oder die 6489 Euro in Hamburg pro Quadratmeter. Die zehn teuersten Landkreise finden sich im Speckgürtel um München, dem Alpenvorland und auf den Nordfriesischen Inseln Amrum und Sylt, also dem Kreis Nordfriesland.

Die Bundesbank warnt seit Jahren vor einer Überbewertung der Immobilienwerte, hat aber mit der EZB-Politik des „billigen“ Geldes und der hohen Inflation den Treiber für diese Entwicklung in den eigenen Reihen. Die Mieten und Kaufpreise entkoppeln sich zunehmend. Laut Bundesbank steigen die Kaufpreise deutlich schneller als die Mieten – ein Warnzeichen für eine Immobilienblase und ein Indiz für Spekulationen. In einer Analyse der Bundesbank werden die Immobilienpreise als bis zu 40 Prozent überbewertet gesehen.

In der aktuellen Entwicklung haben die Immobilienpreise eine ungewisse Zukunft. Es könnten die Preise massiv fallen – sollte die EZB die Zinsen entsprechend der Inflationsentwicklung nach oben setzen. Mit steigenden Zinsen kann für so manchen Immobilienbesitzer das Haus oder die Wohnung zu einer zu großen finanziellen Belastung werden und dem Markt wird eine große Zahl an Immobilien, die zu verkaufen sind, zugeführt. Ebenso kann mit den steigenden Materialpreisen dem ein oder anderen Häuslebauer schlicht die Luft ausgehen.

Der Preisauftrieb kann aber auch noch Jahre weitergehen. Das Risiko wird aber zunehmen. Die BaFin hat hierzu bereits strengere Regeln für die Baufinanzierung im Bereich Wohnimmobilien-Kredite angekündigt, bei denen ein zusätzlicher Puffer diese absichern soll, was bereits zu einer Verteuerung der Kredite führt. Auch wenn die meisten Experten eine folgenschwere Immobilienkrise für unwahrscheinlich halten, sollten Sie für Ihre Investments das Sachvermögen in Form von Aktien bevorzugen. Wir sind weiterhin mit unseren Fonds gerne für Sie da.


Von Dirk Dürhager

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